Der Putter, ein unterschätzter Schläger

Eine typische Szene, wie sie sich täglich in unserem Geschäft abspielt: ein ambitionierter Golfer möchte sein Handicap verbessern und ist zu diesem Zweck auf der Suche nach einem neuen Driver. Er testet eine Reihe von Schlägern und findet schließlich einen, mit dem er zuverlässig fünf bis zehn Meter weiter schlägt als mit seinem bisherigen Schläger.

Wir alle kennen das Gefühl, wenn wir einen richtig guten Driver gefunden haben: der leichte Adrenalinstoß und die Freude darauf, auf der nächsten Runde die neue „lange Keule“ schwingen zu können. Der Driver hat unter allen Schlägern fast immer den größten emotionalen Wert. Da tun die 400 bis 600 Euro, die man für dieses Schätzchen hinblättert, auch weniger weh als bei anderem Equipment.

Sehen wir uns aber noch einmal die Ausgangslage an, nämlich das Handicap zu verbessern, also dauerhaft besser zu spielen. Dabei stellt sich die Frage, ob diese typischen fünf bis zehn Meter Längengewinn den durchschnittlichen Golfer tatsächlich entscheidend voranbringen. Ist also die ursprüngliche Aufgabe gelöst?

Zeichnen wir die Mechanik hinter dem gedachten Effekt also einmal Schritt für Schritt nach.

Im Idealfall landet der nun längere Abschlag direkt in der Spiellinie und verkürzt damit den Folgeschlag. Das wiederum bedeutet, dass man sich beim Folgeschlag eine Schlägerlänge spart, also z. B. nur ein Eisen 7 statt eines Eisen 6 benötigt. Dies verbessert die Präzision des nächsten Schlages, so dass man z. B. auf einem Par 4 Loch besser auf dem Grün platziert ist und sich, wenn alles gut geht, einen Putt spart.

Soweit das Idealszenario, das dann die erhoffte Handicap-Verbesserung nach sich ziehen soll.

Jetzt aber mal Hand aufs Herz:

Wie häufig ist Ihr Abschlag derart präzise, dass die zehn Meter Längengewinn genau in Ihrer Spielrichtung sind?

Wie häufig ist Ihr Annäherungsschlag so gut, dass Sie die Chance haben, damit einen Putt einzusparen?

Und wie oft trotten Sie verzweifelt über das Grün, machen Ihren dritten oder vierten Puttversuch und ärgern sich, dass Sie einen guten Annäherungsschlag ruiniert haben?

Wenn Sie diese Fragen für sich ehrlich beantwortet haben, wird Ihnen vielleicht klar, dass es möglicherweise keine so gute Idee ist, Ihre Handicap-Verbesserung ausgerechnet mit Hilfe des längsten und unpräzisesten Golfschlags anzustreben. Rechnen Sie nun hinzu, dass auf einer durchschnittlichen Runde der Driver ca. 12-14mal eingesetzt wird, der Putter jedoch etwa 40-50mal, dann wird schnell klar, in welchem Schläger das meiste Potenzial zur Verbesserung steckt.

Hat der Kunde diese Erkenntnis gewonnen, lässt der eine oder andere vielleicht die Schultern hängen, nicht nur, weil er keinen coolen neuen Driver kaufen kann, sondern häufig auch, weil er ein bisschen ratlos ist. Während das Testen eines Drivers im Schlagkäfig meist mit einer technischen Messung mit direktem Feedback am Monitor oder an der Leinwand stattfindet, besteht das Testen eines Putters häufig darin, zwei bis drei Schläge auf einem Teppichboden auszuführen und nicht einschätzen zu können, was genau man eigentlich benötigt.

Für den optimalen Test braucht man einen geschulten Putterfitter, eine große Auswahl verschiedener Schlägertypen, einen systematischen Ansatz und naturrealistische Testbedingungen.

In unserem Geschäft finden Sie ein ca. 75m² großes Putting- und Chippingareal mit einem ondulierten Kunstrasengrün der Firma Southwest Greens. Dies bietet die Möglichkeit, verschiedene Situationen auf dem Grün realitätsnah zu simulieren und so jeden Putter hinsichtlich mehrerer Eigenschaften zu testen.

Unser geschultes Personal nimmt sich dabei reichlich Zeit für Ihr Anliegen und testet mit Ihnen zahlreiche Schlägertypen nach einem standardisierten Verfahren. Dabei werden verschiedene Schlägereigenschaften wie z. B. Gewicht, Haptik, und Treffmoment systematisch variiert und getestet. Wir diagnostizieren Ihre persönliche Putthaltung und Ihre typische Puttbewegung und suchen gemeinsam mit Ihnen nach dem optimal darauf abgestimmten Schläger. Bei Bedarf wird der Schläger weiter individualisiert und gefittet.

Ein gutes Putterfitting dauert etwa 60-90 Minuten und ist individuell und markenunabhängig. Ihren anvisierten Kaufpreis behalten wir dabei natürlich immer im Blick.

Seien Sie sicher, dass wir Sie auf Ihrem Weg zu einem besseren Handicap begleiten und alles dafür tun, auch wenn Ihnen die Lösung möglicherweise ungewöhnlich erscheinen mag.

Sollten Sie Interesse an einem Putterfitting haben, sprechen Sie uns gerne an und vereinbaren Sie einen individuellen Termin.

 

Öffnungszeiten am 03.09.24

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Danke, euer Team von EvenParGolf